10Sept
2014

Road Trip - Darwin to Cairns / Outback-expereance

Dienstag früh der 2. September ging es dann los. Erst einmal die 5 Stunden zurück nach Townsville, denn den direkten Weg kann man nur mit einem 4WD Auto fahren. Und wir hatten einen ganz alten Bus oder Van. Dementsprechend konnten wir auch nicht schneller als 90 km/h fahren. Ca. 300km nach Townsville machten wir dann unseren ersten Stop, denn im dunklen zu fahren ist hier in Australien ziemlich gefährlich. Die Kangaroos erwachen und hüpfen gerne auch mal vor Autos. Da wir noch hielten als es hell war, entschied ich mich, (aufgrund meines super Geburtstagsgeschenkes) eine Runde Laufen zu gehen. Bin ganz schön außer Form -.-

Es war ein kostenloser Campingspot, MIT Duschen! Genial

Nächster Tag, früh aufstehen, weiter fahren, anhalten, kochen, schlafen. So ging es die ganze Zeit. Natürlich hielten wir bei jeder Tankstelle zum Tanken. Doch an einer war es richtig Teuer, und wir kamen auf die Idee, einfach für 30$ zu tanken, da wir an der Grenze zu New South Wales waren. Es könnte ja sein, dass es dort drüben billiger war. Doch dann.. nächste Tankstelle ist ca 350km entfernt.. Sprit reicht nicht.. und wir waren im Outback (dazu später mehr). Und jetzt???? Klar.. erst mal ein Selfie :D

Aber danach?? Zum Glück fanden wir nach ca. einer Stunde suchen einen Reservekanister mit ca. 20 Litern. Gott sei Dank! Also weiter.. bis zur nächsten Tanke. VOLLTANKEN!!! Egal zu welchem Preis!

Und so gingen die Tage und die Kilometer dahin. Samstag Nachmittag kamen wir dann in Darwin an. Stinkend (konnten unterwegs nur 2 mal duschen), dreckig und total fertig von der Fahrt.

Das Outback

Wie soll ich es beschreiben? Du siehst… NICHTS. Aber dieses Wort beschreibt es nicht mal annähernd. Fotos zeigen es nicht annähernd. Man fährt Stundenlang, tausende von Kilometern grade aus. Und die Landschaft verändert sich nicht. Keine Bäume, kein Leben. Alle paar Stunden kommt mal ein Road Train (sieht aus wie der Coca-Cola- Weihnachtstruck nur ca. 50m lang) vorbei. Wenn überhaupt. Und unzählige tote Kangaroos auf den Straßen. Am Straßenrand ist so eine Art Savannengras, goldgelb und resistent gegen die trockene Hitze. Es waren ca. 38°C ohne jegliche Bäume die Schatten hätten spenden können. Ich bin echt grade am Überlegen wie man es am besten beschreibt, doch es gibt einfach keine Erklärung dafür. Keine Beschreibung. Sowas muss man einfach gesehen haben. Wobei ich in einem Buch eine ziemlich gute Beschreibung gelesen hab:

„Das Outback selber ist einfach nur schwer zu beschreiben. Man kann es nicht wirklich sehen, fotografieren oder erklären, denn es besteht aus einem riesigen, endlosen und atemberaubendem Nichts! Ab und zu wechselt die Landschaft von Busch zu Wüste, dann mit zu Termitenhügeln übersähten Feldern, in eine hügelige Einöde und wieder zurück zu Busch. Und je weiter man ins Zentrum kommt, desto mehr erinnert einen jedes heruntergekommene Zeichen von Zivilisation an einen schlechten Horrorfilm. Verlassene Autowracks am Straßenrand, kein Mensch so weit das Auge reicht und dieser unheimliche, rot leuchtende Sand wo immer man auch hinschaut. Man fährt und fährt manchmal tagelang nur gerade aus und sieht neben toten Kängurus und riesigen Adlern, die deren Kadaver verspeisen, weit und breit nichts außer Wüste und Busch. Gelegentlich gibt es eine Tankstelle, eine kleine Geisterstadt oder außergewöhnliche Tiere wie Kamele und Emus (hab ich leider keine gesehen).Es ist trotzdem irgendwie interessant und faszinierend, weil dieses Land einfach endlos groß und dafür fast unbewohnt ist.“

Sobald es dunkel wird kommen dann die Kangaroos und teilweise auch Kühe raus, und versperren den Weg. Not so nice :D

Nur so viel: 5 Tage auf engstem Raum. Da kommen automatisch Mordgedanken auf. Und im unbewohnten Outback findet die Leichen bestimmt keiner… Doch dann hätte ich alleine Kochen und abwaschen müssen. Somit durften Ralf und Kobi weiterleben.

Je weiter wir uns vom Red Center entfernten, desto tropischer wurde auch die Landschaft. Aus Busch wurde Regenwald, aus Wüste wurden Flüsse und Wasserfälle, und aus eiskalten Nächten wurde unerträgliche Hitze rund um die Uhr.

Wie schon erwähnt übernachteten wir an kostenlosen Campingspots. Es war echt mehr als gruselig! All die Filme über Massenmörder und Mutanten in solchen Gegenden sind anscheinend gar nicht so weit an der Realität vorbei. Die düsteren und entstellten Gestalten, die dort herum laufen, können problemlos Freddy Krueger Konkurrenz machen und sind wahrscheinlich das Produkt vieler Generationen Inzucht. Die Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern im gesamten Outback kann man wohl locker an einer Hand abzählen.

Und ich bin auch noch so doof und lese das Buch "Die Zwölf", welches von Mutanten oder so in der Wüste handelt.  *Angst*

 

Trotz alledem bin ich lebend in Darwin angekommen :)

liebe Grüße
Nine