05August
2018

One night in Bandung

Die 4 stündige Zugfahrt ging recht schnell vorbei. Allerdings hätten die mich zum Essen auch mal wecken können. In der Executive-Class gibt es nämlich scheinbar Essen. Das hätte man mir ja auch mal sagen können. 😛

In Bandung angekommen traf ich mich (nach einiger Wartezeit wegen des Verkehrs, der hier echt 'anders' ist ) mit Seni, meiner persönlichen Reiseführerin. Ihr Cousin war unser Fahrer, und sprach kein Englisch, was ich schnell herausfand. Wir fuhren zuerst zu dem Haus ihrer Tante, wo ich auch schlafen würde. Alle begrüßten mich recht herzlich, und das Haus sah genauso aus wie man es sich vorstellt. Es war zwar aus Stein gebaut und hatte zwei Stockwerke, dennoch war es sehr klein und praktisch eingerichtet. Das Wohnzimmer, der größte Raum im Haus, war mit einigen Sofas, einem Fernsehschrank inklusive Fernseher und einer Kommode ausgestattet. Dann gab es drei sehr kleine Schlafzimmer, Küche (anders als unsere Küchen in Deutschland) und ein Badezimmer. In der oberen Etage war ich nicht. Die traditionelle Begrüßung ist: man nimmt die Hand vom Gegenüber und führt sie zu seiner Stirn. Das ist ein Zeichen des Respekts unter nicht gleichaltrigen. Die Hand, die zur Stirn geführt wird, ist immer die des Älteren. [Nur so als Information nebenbei.]

Nach einer kurzen Pause, wo es Kekse und frische Annanas gab, machten wir uns wieder zu dritt, also Seni, ihr Cousin und ich, auf den Weg. Es war nicht mehr sehr viel Zeit bis es dunkel wurde. Hier geht die Sonne zwischen 5 und 6 Uhr Abends unter.
Es fühlte sich so an, als wären wir eine Ewigkeit einen Berg hinauf gefahren. Irgendwann zwischendurch sagte der Cousin (dessen Namen ich weder schreiben noch aussprechen kann):  „Stone Horse“. Durch den Akzent wusste ich nicht genau, ob er Pferd oder Haus meinte. Beides war nicht in Sicht. Seni war am Lachen und sagte nur, dass er versuche, Englisch zu sprechen. Meine Verwirrung verging, als wir an zwei Steinstatuen von Pferden vorbei fuhren. Sehr witzige Situation, hoffentlich hat er mir mein Grinsen nicht übel genommen. Aber die beiden waren so oder so sehr locker drauf, wodurch ich da keine Bedenken habe. Seni war sogar sehr ironisch und hatte den gleichen Humor wie ich. Schade, dass ich nicht länger bleiben konnte.

Zurück zu den ‚Steinpferden‘. Wir fuhren eine weitere Ewigkeit den Berg hinauf. In meinem Kopf kristallisierte sich ein Aussichtpunkt als Fahrtziel heraus, um den Sonnenuntergang zu schauen. Dies war allerdings nicht der Fall. Wir besuchten D'dieuland. Eine Art Kaffee (sehr Kinderfreundlich) auf mehreren Ebenen  .  Dort gab es auch viele Möglichkeiten, lustige Fotos zu machen. Seni war so nett, und fotografierte mich, nannte mir dann auch scherzeshalber immer den Preis. Startpreis war 'one million' .. und es wurde immer mehr.. 

Nach dem Dinner ein einem echt schönen Restaurant mit vielen verschiedenen Sitzmöglichkeiten und verschiedenen Locations fuhren wir zu einer sehr belebten und berühmten Straße: Asia Frika. Dort liefen verkleidete Menschen rum, wie bei uns an Halloween. Und es gab auch einen kleinen Park, wobei es kein echtes Gras war. Und man musste, wie fast überall in Indonesien, die Schuhe ausziehen, wenn man diesen betreten wollte.   

Wieder zu Hause angekommen saßen wir noch ein bisschen im Wohnzimmer, bis ich schließlich ins Bett ging. Wir konnten leider nicht wirklich aus gehen, da ich am nächsten Morgen um 6 Uhr am Bahnhof sein musste. 

Terima kashi Seni für den unbeschreiblich coolen Abend! 

Nun heißt es Abschied nehmen, denn für mich geht es weiter Richtung Yogyakarta.