Berichte von 09/2014

25Sept
2014

Perth to Broome - 6 Day Road Trip

Auf gehts, zum nächsten Abenteuer. Diesmal wieder mit einer Tour, da ich niemanden gefunden hatte, der mit mir diese Strecke fahren wollte. Ich war ja auch in einem Worker-Hostel, das heißt, dass alle am arbeiten waren und dementsprechend im Moment nicht reisten.

Als ich in den Bus stieg, und dann alle abgeholt waren, war ich ein bisschen enttäuscht. Ein holländisches Ehepaar mittleren alters, ein Mädel ende 20 und eine holländerin in meinem Alter. Aber es stellte sich heraus, dass alle voll nett waren.

Tag 1: Perth to Kalbarri

Unser erster Stop war der Pinnacles Desert im Nambung National Park. Unser Guide war total begeistert davon. Ich hätte da nicht unbedingt durchlaufen müssen. Aber naja :D   

Nach ca einer Stunde ging es dann weiter. Wir hielten kurz an einem Felsstrand an, um den Sonnenuntergang zu schauen. Das nutzten Marlies (das holländische Mädel) und ich direkt, um Fotos zu machen. :)

Wir fuhren dann zu unserer Unterkunft an einer "Big River Ranch". Dort verbrachten wir dann die Nacht.

Tag 2: Kalbarri to Shark Bay/Monkey Mia

An diesem Tag besuchten wir einen Gorge, keine Ahnung wie man das am besten übersetzt. Also es ist ein steiniges Tal? Oder so?  Auf jeden Fall war dort auch das berühmte "nature's Window".  Eigentlich ist es nur ein Stein, wo man durch gucken kann. Aber anscheinend gibt es das nicht so oft, und es war echt lustig dort. Nach einem kurzen Aufenthalt gingen wir den Wanderpfad noch ein stück weiter     natürlich wurde der Sand immer mehr rot -.-  ich konnte es langsam nicht mehr sehen đŸ˜€ 

Im Anschluss gingen wir noch nach Z-Bend, welches ebenfalls im Kalbarri Nationalpark liegt. Das ist eine Schlucht, in die wir reingehen konnten. Hier konnten wir auch Klettern, wobei das extra gekostet hätte. Lust hätte ich schon gehabt, aber ich war die einzige und dann hätte die ganze Gruppe auf mich warten müssen. Das ist doch auch doof. Also hab ichs gelassen.

Auf der Weiterfahrt sahen wir wilde Sträusse (ist das die Mehrzahl von Strauß?). Also das Tier, keine Blumen.
Geschlafen haben wir in Monkey Mia Dolphin Resort.

Dort gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang . Schön, oder?

Tag 3: Jetzt hieß es sehr früh aufstehen. Denn ganz früh, nach dem Sonnenaufgang, kommen die Delfine an den Strand. Wir standen mit den Füßen im Wasser, und sie kamen bis auf ein paar Zentimeter an uns ran. Und wir sahen noch ein weiteres Tier.

Dann setzten wir uns wieder in den Bus, und fuhren zum Shell Beach oder so. Oder hieß er Shark Bay (weil dort viele Haie sind, waren auch nicht schwimmen.) Bin mir aber nicht mehr sicher.  Sehr schön dort, wobei der Strand nicht wie gewöhnlich aus Sand oder Kies besteht, sondern aus Muscheln.  Dort waren wir aber nicht lang, denn Coral Bay wartet auf uns.

Unser Guide war echt für jeden Spaß zu haben. Er hielt immer an, wenn wir Fotos oder so machen wollten.  (wieder dieser rote Sand -.-)

 Tag 4: Coral Bay

Ich glaub, oben das Foto ist wann anders gemacht. Bzw wo anders. Weil das hier ist der Coral Bay. Richtig schöner Strand. Jetzt weiß ich auch, warum immer alle sagen, dass die Westküste viel schöner sei als die im Osten.  Den Bikini hab ich mir mit Anika und so gekauft. Der war echt teuer, aber ich hatte mich total in ihn verliebt.! ♥♥♥♥ Und ich bereue es kein bisschen :)

Auch wenn dieser Strand echt seeehr schön war, mussten wir irgendwann weiter. Denn Exouth wartet auf uns. Vorher hielten wir aber noch an einem Natursee oder so. Also wo man Vögel und sowas beobachten konnte.    Dann hielten wir noch an einer weitern Schlucht, in die wir auch reingegangen sind. Das war echt beeindruckend!   Und wir schwammen noch unter einem Wasserfall. Ich weiß aber nicht mehr wo das war. Ich glaub der war sogar in der Schlucht, bzw auf so einer Lichtung, bin mir aber nicht sicher.  

Tag 5: Exmouth

Hier blieben wir den ganzen Tag. Schnorcheln, Sonnen, (meiner sis zum Geburtstag gratulieren ;D ), Spazieren gehen, ... Hier hab ich leider keine Bilder von, da ich weder eine Go Pro noch sonst was habe.

Tag 6: Strand und Broome

Bevor wir zu unserem letzen Halt (Broome) fuhren, hielten wir noch an einem weiteren Strand, leider nicht zum Schwimmen (Haigefahr).  

 

 

So, das wars auch schon. Jetzt bin ich in Broome. See ya guys ♥

20Sept
2014

Perth - Cotteslohe

Von Darwin aus ging es mit dem Flugzeug nach Perth. Da Anika, welche in meinem Dorf zu Hause wohnt, gerade in Australien angekommen ist, hatten wir uns in einem Hostel in Cotteslohe verabredet. Also bin ich mit dem Bus dorthin gefahren. Dort funktionierte meine Kreditkarte schon wieder nicht. Aber nach ein paar Tagen ging es dann :)

Sie war so nett, mit mir das Bett zu tauschen, da ich sonst hätte oben schlafen müssen und die Betten hatten keine Leitern. Beim Runterspringen mit dem Zeh.. naja :D

Ich blieb eine Woche. Wir waren am Strand, in der Stadt (aber nicht in Perth sondern woanders, wo auch ein Markt war) . Wir besuchten auch eine christliche Familie, woher Anika die kannte, weiß ich nicht.  Nachmittags halfen wir in der Küche   beim Kochen für Abends. Dann kam die ganze Gemeinde und es wurde zusammen gegessen. Und im Anschluss saßen wir alle im Wohnzimmer und der Pastor erzählte von seiner Arbeit in der ganzen Welt. Es würde den Rahmen sprengen wenn ich euch alles aufschreiben würde. Aber durch die Hilfe von Gott geht es den Menschen vor Ort (z.B. Afrika) besser. Dann wurden wir von einem der Gäste wieder ins Hostel gefahren. 

Wenn ich es richtig verstanden hab feierten die Schotten eines Abends ihre Unabhängigkeit. Ob das so stimmt? Müsste ich mal nachschauen. Aber, hauptsache ein Grund zum feiern :D
Es war nämlich ein komisches Hostel. Einfach, weil kaum Alkohol getruken wurde. Also nicht, dass mich das stört, es war eine willkommene Pause, aber trotzdem.
Auf jeden Fall tanzten Anika und ich Disco-Fox auf "Sweet Caroline", und ich habs echt vermisst. So langsam will ich dann doch wieder nach Hause, da ich weiß, sobald ich zu Hause bin ist Karneval 😎

Und ich konnte an diesem Abend auch beweisen, was ich so gelernt hab auf meiner Reise.. bezüglich Trinkspiele. 

Ansonsten wüsste ich nicht, was von diese Woche zu berichten wäre.. Achso. Ich fing an täglich Ausdauer- und Kraftsport zu machen. Die angefressenen Kilos müssen ja schließlich wieder runter. Und in diesem Hostel traf ich einige, die mitmachten. ca 2km den Strand runter gab es ein Outdoorgyp, mit Meerblick... schöner geht es gar nicht :)

Liebe Grüße von der Möchtegernsportlichen 😀

 

17Sept
2014

Darwin

Die erste Nacht verbrachten wir etwas außerhalb von Darwin, da in der Stadt selbst nur Hostel sind, die man nicht bezahlen kann.

Am ersten Tag in Darwin liefen wir durch die Stadt, sahen alles Sehenswerte in ca einer Stunde, und pflanzten uns dann gemütlich an die Lagune. In Darwin und Umgebung sind über 80% aller Salzwasserkrokodile Weltweit zu Hause. Also man kann sogut wie nirgends schwimmen gehen ohne sein Leben zu riskieren. (Außer eben in dieser Lagune, die gesichert und überwacht ist.)

Am zweiten Tag holten wir dann Anja ab, eine Freundin der Jungs aus Deutschland. Mit ihr machten wir dann das gleiche wie am ersten Tag :D

Tag drauf dann nochmal zum Flughafen. Ein Kumpel von den Jungs entschied sich mit uns zu reisen, und flog dann kurzerhand von Cairns nach Darwin.

Allerdings fühlte ich mich seit Anja da war wie das 5. Rad am Wagen und auch nicht so sonderlich willkommen. Also entschied ich mich dazu die Gruppe zu verlassen, auch wenn ursprünglich geplant war, die beden berühmten Nationalsparks zusammen zu besuchen.

Also übernachtete ich 2 Nächte in einem Hostel. Den Tag den ich hatte, verbrachte ich eigentlich nur an der Lagune in der Sonne, und ging ab und zu ins Wasser. Dann bekam ich einen überraschenden Anruf von Jenny (Deutsche Zeit 5 Uhr Morgens) welcher mich echt gefreut hat :)

In der Küche dieses Hostels traf ich dann auch Roman wieder. Aus Port Adelaide. Schon lustig. Mit ihm ging ich dann Abends nochmal ein bisschen durch die Stadt.
Ich musste ja früh ins Bett, da am nächsten Morgen die Tour durch die beiden Nationalparks los ging. Und natürlich verschlief ich. đŸ˜« 

Voller Panik rief ich dann im Tour-Office an um nachzuhören ob es noch eine Möglichkeit gab, doch noch mitzufahren. Gott sei Dank mussten noch andere Abgeholt werden, sodass ich am Ende doch noch eingesammelt wurde. :)

Also ich fasse hier beide Nationalparks (Kakadu und Litchfield (oder so)) zusammen, da sie sich vom Aussehen her nicht wirklich unterscheiden. Klar, in dem einen gibt es Wandmalereinen von den Ureinwohnern vor sehr langer Zeit  und bei dem anderen gab es auch schöne Orte, an denen wir waren. Aber ich weiß nicht mehr in welchem wir zuerst waren, das ist an meinen Bildern leider nicht immer ersichtlich 🙁 Verzeiht mir also bitte, wenn ich etwas vertausche.

Zuerst fuhren wir an einen Fluss, wo wir eine kurze Bootsfahrt machten. Dort sahen wir dann auch Krokodile und so . Unter anderem auch eine Pflanze, deren Stängel hol ist. Das erwähne ich, da wir genau über diese Pflanze mal eine Klausur in Bio geschrieben haben. Irgendwas ist wohl doch hängen geblieben :)  

 

Dann ging es in den Kakadu Nationalpark.   In Ubirr (keine Ahnung ob das ein Gebiet, ein Dorf oder ein sonst was ist) waren dann die Wandmaldereien (Bild oben). Die waren Teilweise sehr imposant. Es ist schon cool zu wissen, dass Menschen vor 1000 vor Jahren etwas geschaffen haben, was bis heute erhalten blieb.
Wir liefen also so einen Pfad entlang, bis wir irgendwann ganz oben ankamen. Die Aussicht war echt genial!

Bevor ich das vergesse. Es war ein älteres Ehepaar mit, (er über 90)! Und die gingen überall mit hin! Auch auf diesen Berg, wobei der Weg dort hoch sehr steinig war. Respekt!! Wenn ich 90 bin, will ich auch noch die Welt bereisen.

Geschlafen haben wir meißtens in so Hütten im Wald inklusive Lagerfeuer, oder unter freiem Himmel. Also wir konnten uns aussuchen ob Zelt oder diese (wie heißen die noch gleich?) wasserdichten Schlafsäcke mit Netz über dem Kopf als Mückenschutz. Ziemlich cool, hab das auch gemacht. Man schläft quasi unter den Sternen ein. Und wir waren auch mal in einer Art Motel. Das war aber nicht so schön, dreckig und dergleichen.

Ok, wieder zurück zu den Nationalparks.

Abends wurde uns empfohlen, am nächsten Tag vor 5 Uhr morgens aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu schauen. Also quälten sich die meißten von uns aus dem Bett und wir standen am Fluss.. und standen. und es wurde heller und heller. und wir standen immer noch. und sahen nur das:  doch dann.. kam die sonne.   war zwar ganz cool, aber ein bisschen enttäuscht waren wir dann doch. Haben über eine Stunde gewartet und die Sonne war innerhalb von Minuten da. Also das Bild war quasi ein Glücksschuss :D 

Dann sahen wir auf der Fahrt Wildpferde. Hab mir die immer total beeindruckend und.. naja.. wild vorgestellt. Aber so wars leider nicht :D Die waren da in einer Herde am grasen. Thats it.

Plötzlich hielten wir mitten im Nirgendwo am Straßenrand an. Warum? Da war ein "kleiner" Termitenhügel.  

Nach einer Wanderung kamen wir wieder an einen Punkt, der total einzigartig war.   Und nach einer kleinen Weiterfahrt kamen wir an einen Fluss, der einige kleine Wasserfälle hatte. Dort konnte man auch schwimmen gehen. Es gab auch einen Punkt, wo man von Klippen springen konnte. Vielleicht 3m hoch? Es haben echt viele gemacht, aber trotzdem hatte ich angst vor Steinen im Wasser.. (Aber von einer Brücke springen.. ich weiß đŸ˜€)

  Hier brach ich mir beim Schwimmen auch den 2. kleinsten Zeh an meinem linken Fuß. Aber ich bin damit nicht zum Arzt gefahren, warum auch? Hab den mit Pflaster-Tape an den anderen geklebt und gut war :D Was anderes hätte der Arzt auch nicht gemacht..

Wir machten auch einen Spaziergang duch einen Wald zum "Vagina-Felsen" (So nannte unser Tour-Guide den, weil er wohl so aussieht.. ob es stimmt könnt ihr selbst entscheiden. )

Das wars auch schon in den Nationalparks. Um mich um meine Weiterreise in den Westen zu kümmern, blieb ich noch ein bisschen in Darwin selbst.

Dort gibt es einen Strand, an dem es angeblich den schönesten Sonnenuntergang der Welt geben soll. Davon haben wir uns dann selbst überzeugt, waren aber eher nicht der Meinung.  Ich mein, der Sonnenuntergang war schon schön. Aber der Schönste.. Das ist Ansichtssache. An diesem Punkt hab ich aber auch gemerkt, dass wenn man jeden Tag einen sieht, ein Sonnenuntergang einfach nur ein Sonnenuntergang ist. Man weiß das gar nicht mehr zu schäzen. Daher --> kein Haus am Meer :P Lieber in den Urlaub fahren.

Und mit diesem Wort zum Sonntag wünsche ich euch einen schönen Tag/Abend.

Nine 

 

10Sept
2014

Road Trip - Darwin to Cairns / Outback-expereance

Dienstag früh der 2. September ging es dann los. Erst einmal die 5 Stunden zurück nach Townsville, denn den direkten Weg kann man nur mit einem 4WD Auto fahren. Und wir hatten einen ganz alten Bus oder Van. Dementsprechend konnten wir auch nicht schneller als 90 km/h fahren. Ca. 300km nach Townsville machten wir dann unseren ersten Stop, denn im dunklen zu fahren ist hier in Australien ziemlich gefährlich. Die Kangaroos erwachen und hüpfen gerne auch mal vor Autos. Da wir noch hielten als es hell war, entschied ich mich, (aufgrund meines super Geburtstagsgeschenkes) eine Runde Laufen zu gehen. Bin ganz schön außer Form -.-

Es war ein kostenloser Campingspot, MIT Duschen! Genial

Nächster Tag, früh aufstehen, weiter fahren, anhalten, kochen, schlafen. So ging es die ganze Zeit. Natürlich hielten wir bei jeder Tankstelle zum Tanken. Doch an einer war es richtig Teuer, und wir kamen auf die Idee, einfach für 30$ zu tanken, da wir an der Grenze zu New South Wales waren. Es könnte ja sein, dass es dort drüben billiger war. Doch dann.. nächste Tankstelle ist ca 350km entfernt.. Sprit reicht nicht.. und wir waren im Outback (dazu später mehr). Und jetzt???? Klar.. erst mal ein Selfie :D

Aber danach?? Zum Glück fanden wir nach ca. einer Stunde suchen einen Reservekanister mit ca. 20 Litern. Gott sei Dank! Also weiter.. bis zur nächsten Tanke. VOLLTANKEN!!! Egal zu welchem Preis!

Und so gingen die Tage und die Kilometer dahin. Samstag Nachmittag kamen wir dann in Darwin an. Stinkend (konnten unterwegs nur 2 mal duschen), dreckig und total fertig von der Fahrt.

Das Outback

Wie soll ich es beschreiben? Du siehst… NICHTS. Aber dieses Wort beschreibt es nicht mal annähernd. Fotos zeigen es nicht annähernd. Man fährt Stundenlang, tausende von Kilometern grade aus. Und die Landschaft verändert sich nicht. Keine Bäume, kein Leben. Alle paar Stunden kommt mal ein Road Train (sieht aus wie der Coca-Cola- Weihnachtstruck nur ca. 50m lang) vorbei. Wenn überhaupt. Und unzählige tote Kangaroos auf den Straßen. Am Straßenrand ist so eine Art Savannengras, goldgelb und resistent gegen die trockene Hitze. Es waren ca. 38°C ohne jegliche Bäume die Schatten hätten spenden können. Ich bin echt grade am Überlegen wie man es am besten beschreibt, doch es gibt einfach keine Erklärung dafür. Keine Beschreibung. Sowas muss man einfach gesehen haben. Wobei ich in einem Buch eine ziemlich gute Beschreibung gelesen hab:

„Das Outback selber ist einfach nur schwer zu beschreiben. Man kann es nicht wirklich sehen, fotografieren oder erklären, denn es besteht aus einem riesigen, endlosen und atemberaubendem Nichts! Ab und zu wechselt die Landschaft von Busch zu Wüste, dann mit zu Termitenhügeln übersähten Feldern, in eine hügelige Einöde und wieder zurück zu Busch. Und je weiter man ins Zentrum kommt, desto mehr erinnert einen jedes heruntergekommene Zeichen von Zivilisation an einen schlechten Horrorfilm. Verlassene Autowracks am Straßenrand, kein Mensch so weit das Auge reicht und dieser unheimliche, rot leuchtende Sand wo immer man auch hinschaut. Man fährt und fährt manchmal tagelang nur gerade aus und sieht neben toten Kängurus und riesigen Adlern, die deren Kadaver verspeisen, weit und breit nichts außer Wüste und Busch. Gelegentlich gibt es eine Tankstelle, eine kleine Geisterstadt oder außergewöhnliche Tiere wie Kamele und Emus (hab ich leider keine gesehen).Es ist trotzdem irgendwie interessant und faszinierend, weil dieses Land einfach endlos groß und dafür fast unbewohnt ist.“

Sobald es dunkel wird kommen dann die Kangaroos und teilweise auch Kühe raus, und versperren den Weg. Not so nice :D

Nur so viel: 5 Tage auf engstem Raum. Da kommen automatisch Mordgedanken auf. Und im unbewohnten Outback findet die Leichen bestimmt keiner… Doch dann hätte ich alleine Kochen und abwaschen müssen. Somit durften Ralf und Kobi weiterleben.

Je weiter wir uns vom Red Center entfernten, desto tropischer wurde auch die Landschaft. Aus Busch wurde Regenwald, aus Wüste wurden Flüsse und Wasserfälle, und aus eiskalten Nächten wurde unerträgliche Hitze rund um die Uhr.

Wie schon erwähnt übernachteten wir an kostenlosen Campingspots. Es war echt mehr als gruselig! All die Filme über Massenmörder und Mutanten in solchen Gegenden sind anscheinend gar nicht so weit an der Realität vorbei. Die düsteren und entstellten Gestalten, die dort herum laufen, können problemlos Freddy Krueger Konkurrenz machen und sind wahrscheinlich das Produkt vieler Generationen Inzucht. Die Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern im gesamten Outback kann man wohl locker an einer Hand abzählen.

Und ich bin auch noch so doof und lese das Buch "Die Zwölf", welches von Mutanten oder so in der Wüste handelt.  *Angst*

 

Trotz alledem bin ich lebend in Darwin angekommen :)

liebe Grüße
Nine

03Sept
2014

Cairns - Sweet 21

In Cairns angekommen war mein erster Weg natürlich zum Hostel. Gilligan’s sollte für knapp eine Woche mein neues zu Hause werden. In meinem Zimmer fand ich auch direkt meine neuen Zimmergenossen und –genossinnen, welche aus England sowie Schottland kamen. Endlich keine Deutschen! Als beliebtes Partyhostel hatte dieses natürlich auch eine Bar, was damit das Verbot mit sich brachte, eigenen Alkohol mitzubringen. Da hält sich natürlich jeder dran :D

Es waren alle schon halb betrunken als ich ankam. Da ich jedoch eine 5 Stündige Busfahrt sowie die Strapazen in Townsville mit dem Bus hatte, wollte ich eigentlich nur noch schlafen. Dementsprechend wartete ich, bis die anderen mit dem Vorglühen fertig waren, damit ich endlich das Licht ausmachen konnte. Morgens um 2 kamen dann die ersten vom Feiern wieder, und vergnügten sich dann gegenüber im Bett miteinander. Obwohl ich das Hostelleben, grade in Brisbane mit so vielen Jungs im Zimmer gewohnt bin, ist es trotzdem komisch anderen Menschen beim Sex zuzuhören. Also, Kopfhörer in die Ohren, umdrehen, und versuchen weiter zu schlafen. :D

Am Tag drauf hatte ich eine Tour gebucht. Oncle Brian’s. Eine Tagestour in den Regenwald. Leider muss ich sagen, dass die Tour nicht so toll war. Das hatte aber nichts mit der Organisation oder dem Tour-Guide zu tun! Sie hat sich echt sehr viel mühe gegeben, auch wenn man die Bilder der vorherigen und den Touren nach uns sieht, muss ich mit bedauern feststellen, dass meine Gruppe einfach mega langweilig war. Dafür machte ich meine icebucketchallenge unter einem eiskalten Wasserfall

 (ich weiß, letztes Bild ist dezent unvorteilhaft 😀😀)

Der Guide hatte, wie sie uns im Bus erzählte, die Tour für zwei Mädels bezahlt, die anscheinend große Youtube Stars waren. (Niemand kannte die beiden 😀). Sie drehten Videos, wie sie mit allem möglichen Zeug Musik machten. Der Guide hatte eine Rassel dabei, wie wir sie an Karneval immer benutzen. Sie hätten nur rasseln müssen, aber denen ist nichts eingefallen, wie man das Instrument spielt.. Schon eine kleine LachnummerđŸ€ 
Dann nahm sie bei einem Stop grüne Ameisen in die Hand und meinte, wie sollen die Zunge rausstrecken. "Aber dann beißen die mich" "Nein, das tun sie nicht, ich verspreche" "okay"
Also wir leckten quasi am Hinten von den Ameisen, also das was grün ist. Und es schmeckte nach Limone.. echt strange 😀

Aber, nur um mal zu demonstrieren, das die Welt doch nur ein Dorf ist, traf ich eine alte Bekannte  wieder, die mit mir auf einer Boots-Tour war.

 

Abends traf ich mich dann mit Ralf und Kobi, welche mich mit nach Townsville nahmen, um mit ihnen und anderen ein ‚bisschen‘ zu trinken und zu feiern. Dabei hab ich mich richtig blamiert! Es war auch ein Schweizer dabei, mit dem man ja hätte Schweizderdeutsch reden können. Haha! Es hat definitiv NICHT funktioniert! Ich bin andauernd wieder ins englische gewechselt, unterbewusst. Bis er dann irgendwann Gnade zeigte und wir dann komplett auf Englisch redeten. Gut oder schlecht? Also auf der einen Seite gut, da ich ja dann somit wirklich im ‚englischen‘ Australien angekommen bin. Andererseits… ich kann meine Muttersprache nicht mehr (aaaaaa)

Den Samstag hatte ich dann sozusagen Frei. Ich ging so durch die gegend, merkte, dass mein Handy nicht mehr funktionierte, und erkundigte die Stadt. Das mit dem Handy konnte ich vor Ort reparieren lassen, allerdings musste ich bis Montag warten :O

Ich legte mich somit ein bisschen in die Lagoon. Dort, wo man nicht ins Meer zum Schwimmen gehen konnte, aufgrund Krokodilen, Heien, Quallen oder sonstigen Gefahren, gibt es in Australien eine Art Pool, den man kostenlos nutzen kann. Schwimmen konnte ich wegen meinem Knie nicht, aber sonst.. ich hab mich gefühlt wie in einem Film. Überall waren kleinere Grüppchen von jungen Leuten, es gingen Künstler rum, die Kinder schminkten, um sich etwas dazu zu verdienen, und live Musik gab es auch.

Dann traf ich auf ein bekanntes Gesicht. Jan, der am Anfang einige Tage bei mir im Hostel in Adelaide war, ist in die entgegengesetzte Richtung nach Perth gereist, und war nun in Cairns. Natürlich traf man sich dann Abends auf ein Bier, wobei ich (ausnahmsweise) nüchtern blieb, da ich am Abend zuvor ein wenig zu viel getrunken hatte. :D

Sonntag hatte ich dann die nächste Tour. Ich ging auf ein Boot, welches mich aufs Great Barrier Reef rausfuhr, um nochmal zu Tauchen und zu Schnorcheln. Es war echt traumhaft! Das Riff war farbenvoller und viel schöner als auf den White Sundays. Ich habe auch eine Schildkröte gesehen  und auch einen Hai, wobei dieser ungefährlich und irgendwie langweilig aussah. Den Rochen unten auf dem Grund fand ich viel interessanter :D

Abends bin ich dann mit zwei Mädels aus Schottland und einem Kerl aus dem berühmten hab-ich-vergessen in eine Bar gegangen. Denn… um Mitternacht wurde ich dann 21! Party hardt :D wobei ich gestehen muss, dass es nicht ganz so gut war wie erhofft.

Sweet 21!   

Ich musste früh aufstehen, denn ich hatte ja einen Plan. Ich wollte in mein Erwachsenenleben reinspringen. Wortwörtlich. Dank der Zeitverschiebung sogar möglich!

Also, ab in den Sicherheitsgurt, ins Flugzeug steigen, mit dem Master verbinden.. und…. Springen! Ja, ich habe einen Skydive gemacht! 60 Sekunden freier Fall! Im Anschluss ist es wie normales Fallschirm springen. Ich durfte den Schirm sogar lenken. Richtig cool und die Aussicht war der Hammer.

Aber von vorne. Ich kam in das Büro, wurde bezüglich Sicherheit aufgeklärt, und meinem Master vorgestellt. Ist ja ein Tandem Sprung. Dann wurde mir erklärt wie ich mich bei der Landung zu verhalten habe usw.

Dann hat er die Gopro angemacht und mich auf dem Weg ins Flugzeug gefilmt, wo ich aus Nervosität irgendeinen Müll gelabert habe. Naja egal. Ich war allerdings nicht nervös wegen dem Sprung, sondern wegen der Kamera. Komisch oder? Ich war da von mir selbst ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Ob ihr es mir glaubt oder nicht, ich war nicht aufgeregt und nicht nervös. Ja, ich war exited (mir fällt das deutsche Wort grade nicht ein), aber das war alles. Das Flugzeug war sehr klein und etwas klapprig, und hatte keine wirklichen Sitze, wir mussten uns auf so lange Kisten setzen, Bauch an Rücken. Auf dem 20 Minütigen Flug konnte man die Aussicht sehen, und gleichzeitig mit dem Master etwas quatschen. Er erklärte mir ganz ruhig nochmal, wie ich mich wann zu verhalten habe, wo ich meine Arme hin tun soll usw. Währenddessen hakte er mich an seine Brust und zog die Gurte straff. Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so sicher gefühlt. Auch wenn ich jeden Augenblick später aus einem Flugzeug, welches 14000 Fuß über dem Boden war, springen würde.

Wir waren als dritte an der Reihe. Es sah schon etwas, nunja, verstöhrend aus, weil man setzte sich auf die Kante mit den Beinen unter dem Flugzeug, und zack. Die beiden waren nicht mehr da. Als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Dann war ich an der Reihe. An die Kante setzen, Arme vor der Brust kreuzen, Kopf nach hinten, und ab.

Der Freie Fall und das Fallschirm-Gleiten

Also erstmal ist man Kopfüber, bis man sich nach ein paar Sekunden eingependelt hat und mit dem Rücken Richtung Himmel fällt. Dann fällt einem das Atmen schwer, da die Luft .. ich weiß gar nicht richtig warum. Also ich kann es mir vorstellen aber ich kann es nicht beschreiben. Als würde die Luft aus der Lunge gepresst und man müsse sich mit aller Muskelkraft dagegen wehren, damit man frische Luft in diese bekommt. Dann wirt man natürlich immer schneller. Dadurch (besonders da ich zugenommen habe) fängt die Wangenhaut an zu wackeln, oder schladdern, oder wie man das nennt. Als ich mir nachher das Video angeschaut hab, hab ich mich totgelacht. Sieht echt lustig aus.! Dann höre ich, wie mein Master zu mir sagt, Achtung, ich lass dich jetzt runter. Dann löste er einen Hacken, und ich war ca 30cm weiter unten als zuvor. Einen Moment später öffnete er, wie er mir es vorher erklärt hatte, den Fallschirm. Das war eher unangenehm. Natürlich, denn man wird sehr schnell abgebremst, sodass die Gurte zwischen den Beinen einschneiden. Aber auch nur für einen kurzen Moment. Dann hörte der Flugwind auf, und es wurde sehr still.

Natürlich nahm man die Landschaft vorher zur Kenntnis. Aber nicht so. Jetzt hatte man alle Zeit der Welt. Ich schaute mich um, genoss die Stille, und war sprachlos. Dann heckte ich natürlich direkt den nächsten Plan aus. Skydive über den Alpen. Werde ich definitiv machen!  

Dann machte er ein vorher abgemachtes Zeichen, und ich bekam zwei gelbe Dings in die Hand, um den Schirm zu lenken. Wir kreisten mit dem Kopf Richtung Boden. Schwindelerregend :D aber auch cool! Die Aussicht war wie gesagt der Hammer!

Kurz vor der Landung nahm er dann die Lenkdings wieder in die Hand und landete perfekt im Gras. Es war wirklich cool, auch wenn der erwartete Adrenalin-kick aus blieb. (Ehrlich gesagt bin ich vor einem Gardeauftritt aufgeregter, auch wenn ich das schon mache seit ich denken kann.)

Er meinte zu mir, dass ich ein Naturtalent sei, und dass er mir nicht glaubt, dass es mein erster Sprung war. Aber das sagt er wahrscheinlich zu jedem. :D

Auf dem Weg zurück in dem kleinen Büsschen wurde mir dann etwas schlecht. Aber ich schiebe das mal darauf, dass ich einen Tag vorher Tauchen war. Man soll ja nicht Tauchen und direkt danach Fliegen. Könnte aber auch mein erster Hangover gewesen sein, was ich aber nicht glaube, da ich vorher und auch danach kein Problem damit hab, und es mir vor dem Sprung gut ging.

Im Hostel legte ich mich erst nochmal hin bevor ich mein Handy reparieren ging :D.

Abends wollte ich mich eingentlich nochmal mit den anderen Treffen, und auch mit Marine und Ben, die ich aus Brisbane kannte. Allerdings bin ich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht bis zum nächsten morgen, wo ich früh auschecken musste, da ich mit Ralf und Kobi auf einen Raod Trip nach Darwin aufbrach. 

Liebe Grüße ausm Down Under 

Nine 

 

PS: Achja, meinem Knie geht es bisschen besser.