14August
2018

Das Mysterium am Mount Bromo

Mitten in der Nacht kam ich dann in Probolinggo an, einer kleinen Stadt ca. eine Stunde von dem Vulkan 'Bromo' entfernt. Im Büro zum check-in war vor mit ein junger Mann am einchecken, der beim Englischreden einen schweizer Akzent hatte. Klar quatschte ich ihn an, nicht nur wegen seiner Herkunft, sondern auch, weil das hier eher eine Art Motel ist und kein Hostel. Es sind alles Zweibett-Zimmer (private rooms) und es gibt auch keinen Aufenthaltsraum oder ähnliches, wo ich hätte Kontakte knüpfen können. 
Er kaufte uns ein Bier, während ich meine Taschen ins Zimmer brachte. Es war ein private-room, da alle Hostels ausgebucht waren. Auf dem Flur stehen Bänke, wo wir dann einige Zeit verbrachten und quatschten. Mein eigentlicher Plan war es, den ersten Tag auszuschlafen/schlaf nachzuholen, mich erkundigen wie das hier läuft mit dem Vulkan und ähnliches. Am Tag drauf wollte ich dann zum Mount Bromo. 
Sein Plan war genau andersrum. Da er einen groben Plan hatte, was man wie wo machen kann, schloss ich mich ihm an. Zu zweit ist es dann doch lustiger als alleine, und wir buchten keine Tour, was sehr viel günstiger war. 

So trafen wir uns am nächsten Morgen um 9 Uhr, zogen los Richtung Busbahnhof. Auf der Straße wurden wir dann von einem Minibus eingesammelt, der zwar etwas herum kurvte, uns aber schlussendlich beim Busbahnhof raus ließ. Dort wurden wir von den Einheimischen zu einem Platz gelotst, wo schon einige auf den Transport zu dem kleinen Dorf am Bromo warteten. Der Bus würde erst fahren, wenn er voll ist. Wir machten dem Fahrer klar, dass wir zwar mitfahren würden, wir aber erst einen ATM suchen mussten. Wir hatten ja keine Ahnung von den Preisen dort oben, und ob man dort mit Karte zahlen kann. Dann setzten wir uns in eine Art Kaffee, wo wir frühstückten. Der Fahrer wusste natürlich bescheid. Mein Kaffedurst wurde leider eher weniger gestillt. Bestellt hatte ich einen Kaffee mit Milch und Zucker, bekommen hatte ich einen Kaffee mit Milch und Schokolade. Kann man auch mal machen laughing 
Als wir grade fertig waren, kam der Fahrer und fragte, ob wir bereit wären, etwas mehr zu zahlen, denn dann würde er jetzt los fahren. Da es sich um 10000 IDR handelte, bezahlten wir das natürlich. Schließlich wollten wir nicht den ganzen Tag auf Menschen warten, die vielleicht auch gar nicht kommen würden. 

Die Fahrt ging etwa eine Stunde, Jonas und ich saßen in der letzten Reihe. Da es sehr holprig und kurvenreich war, war natürlich nichts mit schlafen. Als wir dann ankamen - OHNE Zwischenstopp - war meine Kameratasche weg. Einfach weg! Natürlich inklusive Inhalt. Heißt: Meine Kamera sowie meine Ente. Wir suchten den ganzen Bus ab, die anderen Mitfahrer halfen dabei, zeigten auch ihre Taschen. Verloren hab ich die Tasche nicht, ich hatte mich ja nicht bewegt. Geklaut hatte sie auch niemand. Weg war sie trotzdem! Richtig mysteriös. Zum Glück hatte ich alle Fotos (bis auf den letzten Tag in Karimunjawa) auf meine Festplatte gezogen, wodurch es meiner Meinung nach nicht ganz so schlimm ist. Aber Ärgerlich ist es trotzdem! Naja, war nun nicht mehr zu ändern. 

Wir liefen dann in die Richtung eines Aussichtspunktes (nicht ganz hoch wegen des Wetters, aber schon fast), in der Hoffnung, dass sich die Wolken verziehen.   Zum Vergleich: wir wollten ja nicht zum Sonnenaufgang hin, da man in Indonesien alles zum Sonnenaufgang machen muss und diese teilweise echt nicht schön sind. Will, der Engländer aus Karimunjawa, war am Morgen danach auf dem Aussichtspunkt, zum Sonnenaufgang:   Naja gut. Steckt man nicht drin.  

Von da aus liefen wir dann einige Kilometer durch eine Sandwüste.  Also ich nenne es einfach mal Sand, es war sehr sehr feiner Staub, der gewiss mit Asche aus dem Vulkan gemischt war. Das lud natürlich dazu ein, solche Fotos zu machen:  ist allerdings der Fuß von Jonas. Wir haben das gleiche versucht mit meinem Fuß und dem Vulkan im Hindergrund. Hat allerdings nicht so geil funktioniert. Und Jonas Kamera hat etwas Staub abbekommen.. Das ist eher weniger cool gewesen. Aber gut. 

Am Vulkan angekommen mussten wir zuerst nochmal einen Anstieg bewältigen , bevor gefühlte 100 Stufen auf uns warten.   Die Anstrengung lohnte sich aber. Der Krater war echt beeindruckend.   Und es war auch echt *hierbitteworteinfügen*, dass man um den gesamten Krater rum gehen kann. Anfangs steht noch eine Art Zaun, der aber irgendwann aufhört. 

Auch ohne Sonnenaufgang war es ein Erlebnis! 

Wir machten uns auf den Rückweg. Im Dorf aßen wir etwas und suchten dann einen Transfer, der uns wieder zurück nach Probolonggo brachte. Wir sollten 50000 IDR pro Person zahlen. War okay. Wir stiegen in den Minibus ein, wo schon einige Einheimische saßen. Die zahlten natürlich sehr viel weniger. Das ist hier in Indonesien normal, die Touristen müssen immer das X-Fache von dem bezahlen, was die Einheimischen zahlen müssen. Mega abzocke! 
Dann war zwischendurch noch etwas am Bus kaputt, und wir mussten alle aussteigen und warten, bis der Fahrer und wer anders das "reparierten". Alles in allem hat die Rückfahrt mega lange gedauert, sodass wir gesagt haben, dass 60000 anstatt 100000 IDR genug seien. Davon war der Fahrer natürlich nicht begeistert. Er kam uns hinterher, wollte diskutieren. Wir erklärten ihm, dass wir für die lange Fahrt nicht so viel zahlen, besonders, da die Einheimischen auch nicht so viel zahlen. Hat er nicht verstanden. Wir sind aber einfach weitergegangen, bis er aufgab. 

Jonas und ich teilten uns dann die nächsten beiden Nächte das Zimmer, da es ein Doppelbett war und wir so kosten sparen. Er zog also bei mir ein. Allerdings gab es da ein kleines Problemchen..   da wo normalerweise ein Spiegel hängen sollte.. nun ja.. Als ich alleine war, war das ja kein Problem. Aber nicht verzagen, Jonas fragen. Nachdem er aufhören konnte, sich darüber zu belachen, reparierte er das Fenster. Zumindest machte er es Blickdicht. Mit meiner Tüte, wo ich das Shampoo-Zeug rein packe, damit es beim Transport nicht ausläuft. Aber lieber so als anders laughing    ein halbes Bier später war das Fenster dann geschmückt.

Der nächste Tag war eher nicht so spanennd. Wir ließen uns zum Hafen fahren, der allerdings nur ein Industriehafen war. Dann gingen wir zurück auf der Suche nach Essen. Es war relativ schwierig. Allerdings bekamen wir dann ein Festmahl, was wieder alles gut machte tongue-out 

Nach dem Essen ließen wir uns für 120000 IDR massieren. Eine Stunde, Ganzkörpermassage. Es war echt cool, obwohl meine Masseurin einen Rülpsanfall hatte, als sie meinen Rücken massierte. Hatte zwischendurch etwas angst, dass sie mir auf den Rücken kotzt. Aber es ist alles gut gegangen smile 

Nachher hockten wir uns in ein Kaffee, buchten einiges und ließen die Zeit verstreichen. Da mein Internet einige Problemchen hatte, googlete er für mich einige Shops, wo ich mir eine neue Kamera kaufen könnte. Sehr nett smile 

Am nächsten Morgen (um 1 rum) weckte er mich sogar, um sich zu verabschieden. 

Trotz der Kamerasache waren es zwei echt coole Tage. 

Ich schlief dann weiter, da mein Zug erst um 8 ging. Am Bahnhof angekommen bemerkte ich, dass ich mich verklickt hatte, und den Zug um 11 und nicht um 8 gebucht hatte.. Passiert :) Also ein paar Stunden Am Bahnhof weiterschlafen. Gibt schlimmeres :D