Berichte von 11/2014

01November
2014

8 Angewohnheiten, die ich in Deutschland wieder verlohren habe

In Flip Flops leben

Ach was liebe ich meine Flip Flops. Lange Zeit waren wir unzertrennlich, nun erinnert nur noch ein Sonnenabdruck, auf meinem Fußrücken, an unsere gemeinsame Zeit.

Während meiner Reisen bin eine wahrhaftige Flip Flop Meisterin geworden. Die schwierigsten Wanderungen, rutschigsten Wege und steinigsten Pfade meistere ich mit links. Wanderschuhe? Aaach, das ist was für Anfänger. Leichtfüßig tanzte ich mit meinen Flip Flops über Vulkangesteine.

 

Allen Menschen auf der Straße grüßen
 
Wie euphorisch man doch ist, wenn man frisch nach Deutschland zurück kommt. Die ausländische Freundlichkeit die man sich auf Reisen angewöhnt hat, prallt aber hier schnell auf die typisch deutsche „jeder für sich“ Mentalität. Wenn ich hier meinem Gegenüber zulächeln möchte, guckt dieser auf den Boden und lässt erst gar keinen Augenkontakt zu. Und wenn ich grüße, kommt fast ein stirnrunzelndes: „Woher kenne ich sie nochmal?“ zurück.
 
 
Wochenendpläne mit der Kassiererin besprechen

Ach was waren das noch für Zeiten, in denen man sich mit völlig fremden über Gott und die Welt unterhielt. Anfangs muss man sich als Deutscher schon noch daran gewöhnen, aber schon bald besprach man mit dem Kassierer die Wochenendpläne und führte anregende Unterhaltungen mit einem Mitmenschen im Fahrstuhl (ja, halt dich fest, sogar im Fahrstuhl!!) Zurück in Deutschland? Pustekuchen. Hier will kein Mensch was von Dir wissen.

Alles mit Kreditkarte bezahlen

Oh, oh, oh, wehe dem ich habe kein Bargeld in Deutschland dabei und muss meine 1,05€ bei Rewe mit der Kreditkarte zahlen. Wenn Blicke töten könnten…

In einigen Geschäften kann man hier sogar erst ab einem Mindestbetrag mit der Karte zahlen, dabei hat man sich doch gerade erst so schön an die bargeldlose Zeit gewöhnt. Manno.

Sonntags einkaufen gehen

Noch schnell eine Schokomilch kaufen gehen (ist ja ruck zuck erledigt) denkt man sich, bevor man vor verschlossenen Türen steht. Das man plötzlich nicht mehr Sonntags einkaufen gehen kann, ist eine große Umgewöhnung.

Sich nicht um den Wochentag scheren

Ob Montag, Mittwoch oder Sonntag, ganz egal, auf Reisen kümmern einen Wochentage herzlich wenig. Man lebt völlig zeitlos einfach in den Tag hinein. Die innere Uhr machts schon.

Sobald man in Deutschland ist, beginnen aber wieder die Verpflichtungen, man hat Termine (uhu!) und muss plötzlich wissen was man für einen Wochentag hat und sogar wie viel Uhr! Ekelhaft! 

Sich darüber Gedanken machen wo man am nächsten Tag schläft

Man, war das immer aufregend. Ganz alltägliche Dinge sind auf Reisen was ganz besonders wichtiges und werden einem nicht in den Schoß gelegt. Wo schlägt man heute Nacht sein Zelt auf? Was Spannenderes gibt es gar nicht.

Zurück in Deutschland musst du dir darüber jedenfalls keine Gedanken mehr machen. Deine Wohnung ist nun nicht mehr auf 4 Rädern, nein, sie besitzt sogar eine ganz hoch offizielle Hausnummer!

Nur 4 Outfits zur Auswahl haben

War das einfach morgens! Man musste sich niemals Gedanken machen, was man anziehen soll, es ist eh immer das Selbe! Zurück in Deutschland bin ich allerdings ziemlich überfordert. Mit der Menge an Klamotten kann ich gar nicht mehr umgehen. Ich betrete nun einen Kleiderschrank anstatt aus einem kleinen Koffer zu leben. Ganz schöne Umgewöhnung!

 

 

Fazit: Reisen ist schöner, besser und einfacher. Aber man vermisst auch seine Freunde und Familie.. Doch wenn Reisen um sonst wäre, würdet ihr mich nur noch zu Weihnachten sehen. tongue-out